Gelungener Saisonauftakt
Etzella - Rosport 1:3 (0:1)
Etzella: Witte, N'Gbin (89.' Schwitz), Nicolay, Mabouba, Ferreira, De Sousa (64.' Schreiner), Kyereh, Hermandung, Herr, Celani, Einsiedler (74.' Soares)
Rosport: Vits, Brandenburger, Feltes, Steinbach, Erkus, Bechtold (66.' Moding), Marques, Gaspar (90.' Ribeiro), Leroux, De Doncker (83.' Neves), Soladio
Torfolge: 0:1 Gaspar (15.'), 0:2 de Doncker (51.'), 1:2 Herr (55.', Handelfmeter), 1:3 Moding (88.')
Gelbe Karten: N'Gbin, Nicolay (Etzella), Moding (Rosport)
Besondere Vorkommnisse: In der 61.' schoss Soladio einen Foulelfmeter über das Tor.
Schiedsrichter: Sabotic, Hansen, Coimbra
Zuschauer: 241 zahlende
Als die FLF den Spielplan für die Saison 2021/2022 herausgab und für den ersten Spieltag die Partie Etzella gegen Rosport ansetzte, hätte sich wohl niemand ausmalen können, unter welchen Voraussetzung beide Teams ins Duell gehen würden.
„Die vergangenen drei Wochen trainierten wir zwei Mal die Woche in Berdorf, sowie zwei Mal bei uns im Ortszentrum auf dem synthetischen Kleinfeld“, so Rosports Präsident Jean-Paul Kolbusch: „Am 15. Juli war auf unserem Spielfeld in Rosport nur noch die Torlatte erkennbar. Unsere Trainingsanlage in Ralingen hat es noch schlimmer erwischt hat. Dort standen zusätzlich zum Spielfeld auch sämtliche Installationen unter Wasser. Organisatorisch kam die Vorbereitung einer Herkulesaufgabe gleich.“
Herausforderungen, die man in Ettelbrück nur allzu gut kennt. „Ab dem 15. Juli, dem Tag des Hochwassers, mussten wir von Tag zu Tag planen. Mehr noch: Wir wusste morgens nicht, wo wir abends trainieren konnten“, so Etzella-Sekretär Erny Hendrickx, der sich bei den Vereinen aus Schieren, Feulen und Erpeldingen bedankt, „dass wir bei Ihnen, wenn ihre Anlagen frei waren, trainieren und Testspiele absolvieren durften“.
Zugleich verweist Hendrickx darauf, dass der Fußball in Ettelbrück – allen organisatorischen Herausforderungen zum Trotze – in den Hintergrund rückte. „Unmittelbar nach der Hochwasserkatastrophe trainierten wir gar nicht. Stattdessen zeigte sich die Mannschaft mit der Bevölkerung solidarisch, indem sie bei den Aufräumarbeiten mit anpackte. Die Spuren des Hochwassers sind noch allgegenwärtig. Das Verletzungsrisiko auf unserem Trainingsplatz ist enorm, da das Wasser jede Menge Steine aufs Feld gespült und dort hinterlassen hat.“
Im Duell der Exilanten, die hochwassergeschädigt nicht zuhause trainieren konnten, erwischte Rosport gestern den besseren Saisonstart. Gabriel Gaspar und Johann De Doncker schossen eine 2:0-Führung heraus, die lediglich kurz in Gefahr geriet, als Téo Herr einen Handelfmeter verwandelte, ehe erneut Herr für Etzella die Hundertprozentige zum 2:2 liegen ließ. Moding, ebenso wie zuvor sein belgischer Landsmann De Doncker, feierte im ersten Pflichtspieleinsatz für den FC Victoria sofort seine Torpremiere, als er den 3:1-Schlusspunkt setzte.
Am Samstag empfängt Rosport Differdingen. Unter der Woche dürfte der Blick gen Himmel gehen. „Wenn es die nächsten Tage nicht zu viel regnet, sollten wir unser Heimspiel zu Hause austragen können“, hofft Kolbusch. (Luxemburger Wort, 09.08.2021)